SEIT DER ZOROASTRISCHEN ZIVILISATION
Die Geschichte des Tadschikischen Volkes geht zurück zu den Wurzeln der Menschlichen Zivilisation. Uralte historische Funde, die im Gebiet des modernen Tadschikistan gefunden wurden bezeugen, dass Menschen seit der Altsteinzeit diese Länder besiedelten.
Das Schicksal der Tadschikischen Vorfahren war oft so, dass Sie gegen ihren Willen in grausame Kriege verwickelt wurden und von Raubzügen der Besatzer geplagt wurden. Aber allen Widergleiten zum Trotzt, haben die Tadschikischen Vorfahren nie aufgehört den Wissensschatz der Menschheit mit Ihren Errungenschaften anzureichern, sie haben den Handel mit anderen Völkern aktiv gefördert und haben den Austausch von Kultur und Tradition unterstützt.
Im uralten Tadschikistan finden sich Spuren des Eroberungszuges der Streitmacht Alexander des Großen, Tschingiskhans und Tamerlans, arabischer Kalifen, der Kultur des Kuschan Reiches, sowie die Entfaltung und Entwicklung anderer Kulturen und religiösen Konfessionen.
In den V-VII Jahrhunderten kamen Tendenzen zur nationalen Selbständigkeit zum Vorschein, die Tadschikische Sprache und Kultur fingen an sich zu formen. Im IX Jahrhundert entstand das Samanidische Reich mit der Hauptstadt Buchara, dessen Begründer, ein herausragender Politiker seiner Zeit namens Ismoil Somoni gewesen ist. Die Tadschiken haben einen großen Anteil an der Entwicklung der Zivilisation geleistet, gaben der Welt herausragende Wissenschaftler, Philosophen, Schriftsteller, Dichter und Baukünstler, deren Werke einen bedeutenden Anteil des von der menschlichen Zivilisation angesammelten Wissenschafts- und Kulturschatzes darstellen. Dazu gibt es zahlreiche Beispiele. Wie die Lyrik des Begründers tadschikisch-persischer Literatur Abuabdullo Rudaki, welcher als erster Poet der Islamischen Periode gesehen wird. Wie auch die unsterbliche national-epische Dichtung "Schachname" des Abdulkosim Firdousi, welche die legendäre Geschichte der Perser und Tadschiken erzählt und die Abhandlung "Kanon der medizinischen Wissenschaft" des Abduali-Ibn-Sino (Avicenna), welcher seit Jahrhunderten als Leitfaden der Medizin an europäischen Universitäten gilt.
Das Tadschikische Territorium ist befand sich seit den alten Zeiten auf historischen Straßen, die Osten und Westen verbinden. Tadschikistan nahm einen wichtigen Platz im internationalem Handel und dem Austausch der Kulturen, indem es das Baktrium – Toharistan, Sughd, Istravschan und Fergana mit Indien, Afghanistan und China verband.
Trotz der schwierigen Zugänglichkeit der Wege über hohe Gebirgspässe, sind sie als Abkürzungen der großen Seidenstraße sehr oft genutzt worden.
Die heutige Autostraße, die entlang des Flusses Seravschan verläuft und die antiken Städte Samarkand und Pandschakent verbindet, ist früher unter anderem auch von den Streitwägen und Truppen Alexanders des Großen genutzt worden. Er war wohl der erste Europäer, der zusammen mit seinen Truppen im IV. Jh. v. Chr. von Westen her einen Großteil der späteren Großen Seidenstraße beging. Die Straße diente nicht nur zum Austausch von Waren zwischen dem Osten und dem Westen, sondern auch zum Austausch von Ideen und Ansichten. Als Ergebnis entstand eine kulturelle Gemeinschaft mit westlichen und östlichen Einflüssen, die man heute im Staatsgebiet des modernen Tadschikistans in einer einzigartigen Ansammlung von historischen Zeugnissen der Archäologie, der Architektur, dem Städtebau und der Errichtung von Denkmählern beobachten kann, die die damalige wirtschaftliche, kulturelle und religiöse Interaktion der Völker widerspiegeln. In der heutigen Zeit symbolisiert die Große Seidenstraße die Freundschaft, Toleranz und die gute Beziehung zwischen den Völkern die es einst verband.
Die Geburt des modernen Tadschikistan ist mit dem Zerfall der UdSSR verbunden. Es fand eine Umschichtung des ganzen öffentlich-politischen Gebildes. Im Jahre 1991 wurde die Souveränität Tadschikistans ausgerufen. Das Parlament stimmte der Deklaration der Unabhängigkeit zu.
Heute stellt Tadschikistan ein unabhängiges, demokratisches, weltliches, gerechtes Land dar, dessen höchstes Gut der Mensch, sein Leben, sein Recht und seine Freiheit ist.
Geschichte
Die tadschikischen Archäologen haben nicht weit von Verwaltungsbezirk Baldjuvon Artefakte gefunden, die zu den ältesten archäologischen Funde Zentralasiens gehören. Die infolge der Ausgrabungen entdeckten Gegenstände werden auf 850 Tausend Jahre bemisst. Unweit von der Berghöhle Ogiskitschik wurden einzigartige Neandertalerstationen entdeckt. Die Sehenswürdigkeiten in der schönen Umgebung von altem Chutal (heute Kulob) stellen ein großes Interesse für die ausländischen Touristen dar. Der Berg Khodsha Mu´min ist eine einzigartige Naturstätte. Er besteht ausschließlich aus buntem Salz mit unterschiedlichen Farbtönen von strohgelb und gräulich, über blaugrün bis rosa. Die Salzvorräte dieses Berges könnten die Menschheit über mehrere Jahrhunderte hinweg mit Salz versorgen.
Bei den Ausgrabungen der Siedlungen, die sich in den schwerzugänglichen Gebirgsregionen auf einer Höhe von 4200 Meter über dem Meeresspiegel befinden, wurden über 10 000 Artefakte der Steinzeit gefunden. Diese Werkzeuge wurden in den VIII-V Jahrtausenden v. u. Zt. verwendet.
Diese Petroglyphen auf Felsen und Steinen mit Darstellungen von Tieren, Menschen oder einer ganzen Komposition gehören zu einem besonderen Forschungsbereich der tadschikischen Archäologie. Mittlerweile sind über 10 000 Petroglyphen auf Felsen entdeckt worden.
Die Berge und Täler Tadschikistans und die Völker, die dieses Territorium besiedelten, wurden bereits in den antiken Quellen von Plinius und Ptolemäus erwähnt. Auch der venezianische Forscher Marco Polo hat in seinen Memoiren über Pamirreisen von der Existierung dieses Landes und dessen Menschen berichtet.
Anfang des IX. Jahrhunderts beginnt die Herausbildung des Nationalbewusstseins, der Sprache und Kultur. Es entstehen die ersten staatlichen Gebilde der Tadschiken, von welchen der Staat der Samaniden mit dem Hauptsitz in Buchara am mächtigsten war. Sein Begründer war Ismoili Somoni aus der Samanidendynastie. Die damaligen Aufzeichnungen von mehreren Gelehrten und Reisenden zeugen von einer hochentwickelten Struktur des Staates, die ihrer Zeit deutlich voraus war.
Seit langer Zeit zogen die Wege der Großen Seidenstraße durch das tadschikische Territorium. Die Große Seidenstraße verband Osten mit Westen und spielte eine wichtige Rolle im internationalen Handel und beim Kulturaustausch. Diese berühmte Transitstrasse verband Baktria-Taharistan (Tschaganian, Schumon, Akhorun, Kubodion, Vahsch, Chutal, Rascht, Kumed, Darvoz, Vanj, Ruschan und Vahan), Sogd, Istaravschan und Fergana mit Indien, Afghanistan und China. Es kam nicht nur zu Warenaustausche zwischen den Groß- und Kleinhändlern, sondern auch zu Ideen- und Kulturaustausche. Daraus entstand ein einzigartiges wunderbarer Kultur Gemeinwesen, welches mit unterschiedlichen Intensitäten sowohl „westliche“ als auch „östliche“ Züge aufwies. Zum Beispiel waren die von sogdischen Waffenmeister hergestellten Kampfwaffen auf der ganzen Seidenstraße berühmt. Im Jahre 718 sollen die führenden Kreise von Soghd nach China ein Panzerhemd geschenkt haben, nach dessen Muster die chinesischen Waffenmeister Panzerhemde für chinesische Heere hergestellt haben. Einen guten Ruf hatten auch soghdische Ledererzeugnisse, Juwelierschmuck und Seidenstoffe. Aus Soghd wurden „goldene Pfirsiche“, für die sich Menschen in der Fremde begeisterten, weiße und gelben Kirschen, Schafe und graziöse schnelle Pferde ausgeführt.
Im Lichte der heutigen Entwicklung der internationalen wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen wird die Große Seidenstraße als Symbol der Verständigung und freundschaftlicher Beziehungen zwischen ihren Ländern aufgefasst. Angesichts des großen kulturellen Erbes der Seidenstraßenvölker arbeiten die Welttourismusorganisation (UNWTO) und UNESCO eng mit nationalen touristischen Verwaltungsstrukturen zusammen und unterstützen die Entwicklung der Tourismusinfrastruktur dieser Region. Die Regierung der Republik Tadschikistan realisiert seit der Unabhängigkeitserklärung wichtige Projekte zum Wieder- und Neuausbau der Autostraßen, die internationale Bedeutung haben und Tadschikistan mit Außenwelt verbinden. Zum 1100. Jubiläum des Samaniden Staates wurde die Autostraße Kulob-Chorog-Kulma mit dem Anschluss zu Karokorum – Highway fertiggestellt. Diese Autostraße verbindet Tadschikistan mit China und Pakistan, sie ermöglicht den Zugang zu den größten Häfen und bietet die Möglichkeit für touristischen Austausch und die Realisierung des Projektes von UNWTO „Tourismus entlang der Seidenstraße“.